Schon halten Herbst und Winter wieder Einzug, der Wind bläst eisig durch die Lande und trotzdem sollten wir unseren Kleinen täglich eine Nase voll Frischluft und eine Portion Tageslicht gönnen. Dabei stellen sich viele Eltern die Frage:Wie muss die empfindliche Babyhaut in der kalten Jahreszeit geschützt werden?
Babyhaut ist im Vergleich zur Erwachsenenhaut etwa ein Fünftel dünner, der äußere Hornschichtverbund ist nicht ausreichend kompakt und auch der Hydrolipidfilm und Säureschutzmantel sind nur unzureichend ausgebildet. Dadurch kann es zu einer sehr raschen Austrocknung kommen und auch die Temperaturregulation ist vermindert. Von Anfang an benötigen die Kleinen eine angepasste Pflege.
Besonders im Winter aber leiden viele Babys und Kleinkinder unter sehr trockener, empfindlicher oder neurodermitischer Haut. Das kommt vor allem durch die trockene Heizungsluft, aber auch durch extreme Temperaturwechsel von draußen nach drinnen und eisig-kalte Luft zustande.
Wichtig sind hier zwei Pflegeschritte: Eine befeuchtende und rückfettende Basiscreme und eine wasserfreie Kälteschutzsalbe.
Als Basispflege eignen sich vor allem Produkte mit nativen fetten Pflanzenölen wie Mandelöl, Nachtkerzenöl oder Jojobawachs. Besonders reichhaltig pflegend und schützend ist die afrikanische Sheabutter.
Neben wertvollen Fettsäuren enthält Sheabutter wichtige Hautvitamine wie Beta-Carotin und Tocopherole.
Zur Hautbefeuchtung sollte
die Creme vom W/O-Typ bis zu 30% Wasser oder noch besser ein pflegendes
und beruhigendes Pflanzenhydrolat, z.B. Rosen- oder Melissenhydrolat
enthalten.
Alternativ oder bei sehr trockener, schuppiger oder zu Entzündungen neigender Haut kann diese vor dem Auftragen der Creme mit etwas Hydrolat befeuchtet werden. Oftmals weniger geeignet sind Cremes mit Zinkoxid, oft erkennbar an der weißen Farbe und der zähen Konsistenz und unter der Inhaltsstoffangabe Zinc Oxide (CI 77947). Zinkoxid trocknet die Haut aus und kann zudem die natürlichen Hautfunktionen beeinträchtigen. Auch Paraffinöle, Vaseline, Silikonöle, Konservierungsstoffe und synthetische Duftstoffe sind für die empfindliche Baby- und Kinderhaut ungeeignet und können zu Irritationen und Reizungen führen. Generell gilt: naturreine Inhaltsstoffe möglichst aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA), „weniger ist mehr“, also eine übersichtliche Anzahl an Inhaltsstoffen und dabei Qualität statt Quantität.
Im Freien benötigen Babys, Kleinkinder und auch Erwachsene im Winter einen angepassten Kälteschutz.
Dies sind Salben, welche ohne den Zusatz von wässrigen Inhaltsstoffen
und mit schützenden Zusätzen wie z.B. Bienenwachs hergestellt sind.
Diese Salben werden vor dem nach draußen gehen als dünner Film auf die
Stirn, Nase, Wangen, Lippen und Hände aufgetragen und verhindern so das
Austrocknen der Haut durch übermäßige Flüssigkeitsverdunstung und
außerdem Hautschädigungen durch gefrierende Feuchtigkeit auf der Haut.
Für
die Qualität der Inhaltsstoffe gelten dieselben Kriterien wie bei der
Basispflege. In warmen Räumen sollte die Kälteschutzcreme mit einem
weichen Tuch oder ggf. mit etwas Lotion entfernt und danach die
entsprechende Basispflege aufgetragen werden.
Neben der Hautpflege spielt auch die Kleidung im Winter eine wichtige Rolle. Um die körpereigene Hautatmung nicht zu beeinträchtigen empfiehlt es sich Kleidungsstücke aus kontrolliert biologisch erzeugten Naturfasern zu wählen.
Diese werden dann der Außentemperatur angepasst
im Zwiebellook getragen. Besonders bewährt haben sich Unterwäsche und
Babybodys in Wolle/Seide-Gemisch.
Naturreine Fasern wirken optimal klima-und feuchtigkeitsregulierend, sie halten die Körperwärme im Freien und verhindern eine Überwärmung in geheizten Innenräumen.
Durch
den Seidenanteil sind diese Kleidungsstücke zudem sehr hautverträglich
und führen nicht zu Juckreiz oder unangenehmem Kratzen. Über der
Wolle/Seide-Unterwäsche wird dann je nach Bedarf leichte
Baumwollkleidung oder Wärmeres aus Schurwolle getragen.
Als äußerste Wärmeschicht im Freien sind dicke Wolltextilien, wie Strickjacken und Strickhosen oder Walkkleidung optimal.
Gewalkte Jacken und Anzüge haben im Winter außerdem den Vorteil, dass
sie auch im Schnee und bei leichtem Nieselregen wasserabweisend und
dabei doch hervorragend atmungsaktiv sind. Bei Bedarf können sie auch
jederzeit in einem Lanolin-Kur-Bad etwas nachgefettet und so auf
natürliche Art imprägniert werden.
Eine Auswahl von Kleidung
und Windelsystemen aus hochwertigen, unbehandelten oder umweltfreundlich
gefärbten und nicht chemisch ausgerüsteten Naturfasern wie Baumwolle,
Wolle, Seide oder Hanf finden Interessierte unter
In diesem Workshop zeige ich Euch alles, was Ihr zur Anwendung von Wickeln & Auflagen wissen müsst.
Warum ist die individuell gewählte Temperatur so entscheidend?
Welche Materialien sind richtig und wie beeinflussen sie die Wickel?
Welche Hausmittel kann ich unterstützend verwenden und was bewirken Quark, Zitrone, Zwiebel und Co?
Ihr erfahrt alles über die wichtigsten Helfer für die ganze Familie.
Schwerpunkte sind:
Wickel und Auflagen- liebevolle Zuwendung und heilsame Hilfe, praktische Anleitung der gängigsten Wickel und Auflagen(Pulswickel, Halswickel, Bienenwachswickel, Ohrwickel, Bauch/Brustwickel, Wadenwickel, Ölkompresse) und den dazu passenden Hausmitteln.
Die praktische Anwendung von Wickeln und Auflagen wird anschaulich erklärt und ihr bekommt hilfreiche Tipps zur richtigen Auswahl verschiedener Zusätze.
Für Gruppen ab 8 Personen komme ich gerne zu Euch nach Hause oder lade Euch in unseren gemütlichen Seminarraum ein. Sollten Präsenzveranstaltungen nicht möglich sein, können wir uns im privaten Meeting-Raum online treffen.
Für Anfragen nutzt einfach das Kontaktformular. Ich freue mich auf Euch!
In meinem Magazin möchte ich Euch ein buntes Sortiment an Empfehlungen, Links zu interessanten Themen und Seiten oder auch einfach nur ein paar aktuelle Gedanken präsentieren.
Ich freue mich über Tipps und Kommentare von Eurer Seite. Schreibt mir einfach über das Kontaktformular.
Harnwegsinfekte und Blasenentzündungen treten gerade in der feucht-kalten Herbstsaison vermehrt auf. Frauen sind aus dem Grund insbesondere davon betroffen, da anatomisch bedingt eher krankmachende Keime vom Darmausgang über die nahe gelegene Harnröhrenöffnung in die Harnwege gelangen und dort aufsteigen können. Der häufigste Erreger für Harnwegsinfektionen ist E.coli. Dieser Keim, der Teil der menschlichen Darm-Mikrobiota ist, kann bei falscher Hygiene (auch nach dem Geschlechtsverkehr, die so genannte Honeymoon-Cystitis) in Richtung der Harnwege gelangen und dann zusammen mit anderen Faktoren zu einer Infektion und Entzündung der Schleimhäute führen. Auch bei Kindern gehören Harnwegsinfekte zu den häufigsten bakteriellen Erkrankungen. Besonders in der Phase des Trocken-werdens führen kleine Missgeschicke schnell zu feucht-kalter Unterwäsche mit der Gefahr einer Verkühlung.
Symptome und dem Schweregrad
Harnröhrenentzündung/-reizung: unspezifische Reizungen und vermehrter Harndrang, Brennen beim Wasserlassen, evtl. Rötung im Genitalbereich
Blasenentzündung (Zystitis): Infektion der unteren Harnwege mit Schmerzen beim Wasserlassen, häufigem Harndrang mit geringen Urinmengen und Schmerzen oberhalb des Schambeins/ im Unterbauch
Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis): Infektion der oberen Harnwege mit den zusätzlichen Symptomen Flankenschmerzen, Schmerzen bei Abklopfen der Nierengegend und eventuell Fieber über 38 °C
asymptomatische Bakteriurie: das Vorhandensein von Bakterien im Urin ohne spürbare Beschwerden > hier können unter Berücksichtigung einer ganzheitlichen Betrachtung verschiedene Maßnahmen wie eine korrekte Urinabgabe, Körperhygiene, Trink- und Ernährungsverhalten, unterstützende Maßnahmen und Selbstfürsorge meist Sorgen nehmen und effektive Abhilfe schaffen
Unterstützende Maßnahmen und Selbstfürsorge
nach jedem Toilettengang von vorne nach hinten wischen, um möglichst keine Darmkeime in Richtung Harnwege zu verschleppen
nach dem Geschlechtsverkehr die Blase entleeren
generell viel trinken, das hält die Harnwege auf Trab und erschwert krankmachenden Bakterien den Weg in die Blase. Mindestens zwei Liter dürfen es bei ersten Anzeichen sein, am besten geeignet ist lauwarmes Wasser, ergänzt durch Kräutertees, Preiselbeer- oder Cranberry-Saft. Zu den möglichen Heilkräutern bei Harnwegsbeschwerden gehören zum Beispiel Ackerschachtelhalm, Birkenblätter, Brennnessel, Goldrute, Hauhechel, Kamille, Orthosiphon oder Löwenzahnwurzel (zum Beispiel „Hebammentee Kamille Hauhechel“ oder „Blasen- und Nierentee“ der Bahnhof-Apotheke Kempten). Diese Heilkräuter bewirken eine vermehrte Harnausscheidung und damit werden Keime schneller ausgeschwemmt. Bärentraubenblätter wirken antibakteriell und hemmen dadurch die krankmachenden Keime, dürfen allerdings nie länger als eine Woche am Stück und nicht häufiger als fünfmal im Jahr angewendet werden. Für die Anwendung von Bärentraubenblättern während der Schwangerschaftund Stillzeitliegen noch keine Untersuchungen zur Unbedenklichkeit vor, weshalb im Zweifel lieber darauf verzichtet, und anderen Heilkräutern Vorzug gegeben werden sollte. Verdünnter Preiselbeer- oder Cranberry-Saft wirken antioxidativ und haben weiters die Eigenschaft, krankmachende Bakterien an der Anheftung der Harnwege und der Blasenschleimhaut zu hindern. Sie können dadurch einen zusätzlichen Beitrag zur Vorbeugung gegen Harnwegsinfektionen leisten.
eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse, frischen Kräutern und regelmäßig (Meer)Rettich und Kresse stärkt und unterstützt unsere körpereigenen Abwehrmechanismen. Diese „Scharfmacher“-Pflanzen und Gewürze, wie etwa Meerrettich, Rettich, Radieschen oder Brunnen/Kapuzinerkresse enthalten eine bestimmte Wirkstoffgruppe, die Senfölglucoside oder Glucosinolate . Sie wirken, wissenschaftlich belegt, keimhemmend und desinfizierend auf die Harnwege. Sie haben sich vor allem bei immer wiederkehrenden Infekten bewährt und sind auch als Fertigarzneimittel Angocin® in der Apotheke erhältlich.
eine gute Work-Life-Balance und eine gesunde Vaginal- und Darmmikrobiota sind wichtige Voraussetzung für ein stabiles Abwehrsystem. Probiotika können, vor allem nach häufiger Antibiotika-Einnahme oder bei anderen Störungen der Darm- und Vaginalflora schleimhautschützende Immunfunktionen unterstützen. Generell ist es wichtig, dass Frauen auf ein gesundes Vaginal-Milieu achten. Damit lassen sich Blasenbeschwerden und wiederkehrende Infektionen vermeiden. Die Psyche und emotionale Befindlichkeit spielen bei wiederkehrenden oder chronischen Harnwegsbeschwerden oft eine Rolle. Einfühlsame Gespräche können dem auf den Grund gehen und Sorgen und Ängste nehmen. Eine ganzheitliche Behandlung mit Bachblüten oder der Homöopathie behandelt nicht nur die Symptome, sondern berücksichtigen den ganzen Menschen, auch die Seele.
warme Sitzbäder mit gerbstoffhaltigen Zusätzen (Schwarztee) oder schmerz- und entzündungslindernden ätherischen Ölen, zum Beispiel Kamille, Lavendel, Sandelholz und Aromamischungen.
Sitz-/Vaginaldampfbäder mit keimtötend, durchblutungsfördernd und entkrampfend wirkenden ätherische Ölen und Aromamischungen und Heilkräutern wie zum Beispiel Kamillenblüten oder Schafgarbe.
warme Auflagen bzw. Blasenwickel wirken vor allem bei krampfartigen Schmerzen wohltuend. Wichtig ist, den Unterleib immer gut warm zu halten und gegebenenfalls mit einem Wollschal oder einem Leibwickel einzuhüllen.
unerlässlich bei Harnwegsbeschwerden sind warme Füße! Empfehlenswert sind unterstützend ansteigende Fußbäder, ggf. mit Zusatz von ätherischem Rosmarin CT verbenon und Lavendelöl (Lavandula angustifolia) (1-2 Tropfen auf einen Liter, in Meersalz vermischt) und warme Socken aus Naturfasern (Wolle, Hanf, Baumwolle).
auch bei den Textilien ist es günstig auf atmungsaktive und schadstofffreie Kleidung, insbesondere bei der Unterwäsche zu achten. Viele Frauen schwören auf Seide als natürliche und reizlindernde Eiweißfaser oder Kombinationen aus Wolle und Seide.
Fertige Aromamischungen der Bahnhof-Apotheke Kempten für warme Sitz- und Dampfbäder:
Sandelholz-Sitzbad, Aromabadesalz von Stadelmann bei Harnwegsbeschwerden durch Unterkühlung: Bergamotte, Lavendel, Rose, Sandelholz, Schafgarbe, Jojobawachs, Meersalz. 1 TL auf 1 l heißes Wasser, unmittelbar vor dem Baden oder Steaming zugeben
Entspannungsbad, Aromabadesalz von Stadelmann: Atlaszeder, Kamille römisch, Lavendel, Mandarine, Rosengeranie, Sandelholz, Jojobawachs, Meersalz (auch als Ölbad erhältlich). 1 TL auf 1 l heißes Wasser, unmittelbar vor dem Baden oder Steaming zugeben
Fußbad ausgleichend, Aromabadesalz von Stadelmann: Angelikawurzel, Benzoe Siam, Lavendel, Manuka, Melisse, Neroli, Thymian, Jojobawachs, Meersalz. 1 TL auf 1l heißes Wasser, unmittelbar vor dem Baden oder Steaming zugeben
Sitzbad, Aromabadesalz von Stadelmann: Kamille blau, Lavendel, Rose, Rosengeranie, Schafgarbe; Jojobawachs, Meersalz. 1 TL auf 1l heißes Wasser, unmittelbar vor dem Baden oder Steaming zugeben
Fasten ist „in“-und hat doch eine jahrtausendealte Tradition. Der, häufig unfreiwillige, Verzicht auf Nahrung begleitet die Menschheit durch die gesamte Evolution und ausgeklügelte Mechanismen sicherten seit Anbeginn unseres Daseins das Überleben in Hungerzeiten. Heute wird durch bewussten Verzicht auf Nahrung, meist kombiniert mit einer meditativen Einkehr und einem Rückzug aus dem überreizten Alltag, nicht nur dem Körper sondern auch Geist und Seele eine vorübergehende Auszeit geschenkt. Fasten hat häufig auch eine spirituelle Seite und so gibt es in allen großen Weltreligionen auch Regeln, Empfehlungen und Rituale die das Fasten zu gewissen Zeiten behandeln. Hier bei uns orientieren wir uns zeitlich oft an der christlichen Fastenzeit, die die 40 Tage zwischen Aschermittwoch und dem Osterfest zählt. Traditionell verzichten Gläubige während dieser Wochen auf tierische Nahrungsmittel und bestimmte Genussmittel wie z.B. Alkohol oder Süßigkeiten. Etwas „abgemildert“ wird der Verzicht auf die Freitage und insbesondere die Karenztage Aschermittwoch und Karfreitag reduziert.
Doch nicht nur aus religiöser Kultur nehmen sich viele Menschen eine Auszeit. Fasten hat viele Beweggründe und Aspekte. Manch einer nutzt den frischen Schwung und Antrieb, den das Frühjahr als Zeit des Neubeginns mit sich bringt um vielleicht schon in Richtung Bikinifigur ein paar Winterpfunde schmelzen zu lassen. Andere verbringen eine Fastenkur aus gesundheitlichen oder medizinischen Gründen, um beispielsweise die Beschwerden chronischer Erkrankungen oder Allergien zu mindern.
Was bedeutet Fasten für euch?
„Fasten führt zu einer tiefen Verbundenheit mit sich selbst, mit den anderen Menschen und mit der Natur, deren Luft wir atmen, deren Wasser wir trinken, die uns ernährt, von der wir also leben. Aus dieser tiefen Verbundenheit mit allen und allem wächst die Bereitschaft, sich für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung einzusetzen.“ (Niklaus Brantschen 2012)
„Wer stark, gesund und jung bleiben will, sei mäßig, übe den Körper, atme reine Luft und heile sein Weh eher durch Fastenals durch Medikamente.” (Hippokrates von Kos ca. 460-370 v.Chr.)
Fastenmethoden gibt es zahlreiche und ebenso viele unterstützende Maßnahmen. Deshalb sollte jeder Fastenwillige zuerst die für ihn am besten passende Vorgehensweise finden. Altbewährt ist beispielsweise die Schrothkur nach Johann Schroth (1798-1856), die mit wechselnden Trink-und Trockentagen eine Entgiftung des Körpers bewirken und die eigenen Selbstheilungskräfte aktivieren soll. Die ursprüngliche Version mit hohem Weinkonsum wird heutzutage durch eine „überarbeitete“ ernährungsphysiologisch optimierte Form unter medizinischer Begleitung und zusammen mit Packungen, Massagen, Entspannungsübungen und Bewegung in vielen Kurhotels durchgeführt und ist vor allem hier im Allgäu recht populär.
Ähnlich die F.X. Mayr –Kur nach dem österreichischen Arzt Franz Xaver Mayr (1875-1965), die auch in betreuter Anleitung Heilfasten und Anwendungen kombiniert. Das Heilfasten nach Buchinger, benannte nach dem Begründer Dr. Otto Buchinger (1878-1966) ist die wohl strengste Form des Nahrungsmittelverzichtes. Hier wird nach 2 Entlastungstagen für 5 (für Anfänger) bis 10 (für Geübte) Tage komplett auf feste Kost verzichtet und es werden nur Tees, Gemüsebrühe und verdünnte Säfte bewusst aufgenommen. Begleitend wird regelmäßig abgeführt, was Verdauungstrakt und Stoffwechsel schonen, entlasten und reinigen soll.
Eine Fastenart, die viel Menschen anspricht ist die Methode nach Hildegard von Bingen (1098-1179). Hildegard von Bingen gilt als Verfasserin zahlreicher theologischer, psychologischer und naturheilkundlicher Werke als bedeutsame Mystikerin und als eine der wichtigsten deutschen Naturheilkundlerinnen. Neben verschiedenen Möglichkeiten des Nahrungsmittelfastens (Dinkelfasten, Brotfasten, Flüssigfasten) geht es vor allem um spirituelle Aspekte, Einkehr, Besinnung, Wandlung und Neuorientierung. Begleitend gibt es in Anlehnung an die Ernährungs-und Heilkräuterempfehlungen Hildegard von Bingens hilfreiche Produkte im Naturkost- und Apothekensortiment: die Firma Sonnentor bietet in ihrer Hildegard von Bingen-Linie ausgesuchte Teemischungen und Naturköstlichkeiten an, von der Firma Jura Naturheilmittel empfehle ich zu Fastenbeginn vor allem die Ingwer-Lutschtabletten, sowie Galgant-Fenchel-Tabletten bei Müdigkeit und in Fastenkrisen und den Petersilientrank als Fastenbegleiter.
Wichtig ist, bei allen Formen des Heilfastens, der langsame und schonende Ausklang durch 1-2 Aufbautage.
Da es bei diesen klassischen Fastenmethoden anfangs häufig zu Müdigkeit, Erschöpfung oder Kreislaufbeschwerden kommen kann, ist es ratsam, sich während dieser Tage eine bewusste Auszeit zu gönnen, Urlaub vom Alltag zu nehmen und sich nur auf den eigenen Körper und die innere Einkehr zu konzentrieren. Hilfreich sind leichte sportliche Tätigkeiten wie Spaziergänge an der frischen Luft, Nordic-Walking, Schwimmen, Radfahren oder Yoga-Übungen. Unterstützend für den Kreislauf und die Entgiftung wirken Bürstenmassagen, Wechselduschen, Kneipp-Anwendungen oder leichte Saunagänge. Viel Ruhe und ausreichend Schlaf, wenn möglich auch der Verzicht auf Handy und Medienkonsum runden das Fastenprogramm ab. Die meisten, die diese Art des Fasten einmal erlebt haben, berichten nach einiger Zeit über regelrecht euphorische Gefühle, mentale und physische Stärke und möchten auf das jährliche Heilfasten nicht mehr verzichten.
Für das Fasten zu Hause bieten sich daneben vor allem Obst- und Gemüse-basierte basische Ernährungskuren an, die meist ohne stärkere körperliche Beeinträchtigungen und ohne Einbuße der Leistungsfähigkeit auch in den normalen Alltagsablauf integriert werden können. Dabei werden bevorzugt basische Obst-und Gemüsesorten, Kräuter, Nüsse und Samen verzehrt, wogegen auf Säurebildner wie tierische Produkte, Back-und Teigwaren, Fertigprodukte, Konserven, Süßes, Kaffee und Alkohol verzichtet wird. Neben Rohkost, Suppen und Eintöpfen sind vor allem frisch gepresste Säfte und Smoothies beliebt und bringen wertvolle Nährstoffe und Power in den Ernährungsplan.
Um Euch bei Eurer Fastenkur rundum zu unterstützen, haben sowohl Naturkostläden als auch Apotheken zahlreiche Tipps und wertvolle Produkte an Lager:
Bewährt hat sich die Einnahme von Basenpräparaten, die es als Pulver oder in Tablettenform gibt. Auch basische Teemischungen und Basenbäder wirken unterstützend und wohltuend während der Fastenzeit. Pluspunkt für alle Gewichtsbewussten ist, dass mit einem ausgewogenen Säure-Basen-Haushalt die Pfunde viel einfacher und effektiver schmelzen und auch dem gefürchteten Jojo-Effekt vorgebeugt werden kann.
Speziell abgestimmte Vital-und Nährstoffpräparate versorgen mit regulierenden Mikronähstoffen und unterstützen die Balance von Körper und Geist.
Mit individuell hergestellten spagyrischen Mischungen önnen der Stoffwechsel angekurbelt und das Wohlbefinden verbessert werden.
Entlastende Leber und Bauchwickeln sind bewährte Maßnahmen für jede Fasten- und Frühjahrskur.
Abgestimmte Teermischungen bieten wohlschmeckende Hilfe an. Beliebt sind vor allem Basentees oder sogenannte Detox-Tees.
Wertvolle Aromamischungen sorgen mit der Kraft naturreiner Pflanzenöle für duftendes Wohlbefinden. Als bewährte Begleiter zur Fastenkur beispielsweise für entschlackende und anregende Bäder, Waschungen, Wickel und Einreibungen.
Ich wünsche Euch viel Freude und Erholung bei Eurer persönlichen Fastenkur!
Eine neue, aufregende Lebensphase hat für euch begonnen: Ihr werdet Eltern oder seid es gerade geworden! Damit ihr dieser ganz besonderen Zeit als Familie entspannt und zuversichtlich entgegengehen könnt, vermitteln wir euch das notwendige Wissen zu Schwangerschaft, Wochenbett und rund ums Elternsein. In der Dienstagsreihe könnt Ihr unsere FachreferentInnen online hören.
Referentinnen und Referent
die Hebammen: Ingeborg Stadelmann, Pia Groitl und Larissa Kaspar
die PTA, Ernährungsberaterin, Aromaexpertin: Natalie Stadelmann
die Kinderkrankenschwester und Babymassagekursleiterin: Martina Hof
der Sozialpädagoge, Supervisor und Coach: Florian Galuschka
der Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Homöopathie: Dr. med Peter Büttner
Unsere erfahrenen ReferentInnen bringen ihre Fachkompetenz aus der Geburtshilfe, Kinder- und Jugendmedizin, Krankenpflege, Apotheke, Aromatherapie, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ernährungsberatung, Babymassage und der Pädagogik ein, sie sind selber Eltern und berichten aus der täglichen Familien- und Berufspraxis.
Unsere Dienstagsreihe findet als Online-Vorträge statt. Wir freuen uns über Teilnehmer aus Nah und Fern :-))
Spätestens beim ersten Kinderarztbesuch werden junge Eltern damit konfrontiert: Vitamin D, auch Calciferol genannt.
Dieses wichtige Vitamin wird allen Babys in Form von Tabletten zur Substitution empfohlen. Doch was steckt überhaut dahinter, sind Tabletten wirklich notwendig, wie sieht es in der Beikostzeit aus, welche Lebensmittel enthalten ausreichend Vitamin D?
Kaum ein Vitamin wird mehr diskutiert als das fettlösliche Vitamin D. Zur Vitamin-D-Familie gehören mehrere Verbindungen, die beiden wichtigsten sind das tierische Vitamin D3 (Cholecalciferol) und das pflanzliche Vitamin D2 (Ergocalciferol).
Vitamin D3 ist wichtig zum Aufbau gesunder starker Knochen, hat aber zudem Wirkungen auf die Insulinausschüttung, das Zellwachstum und das Immunsystem. Es wird daher auch eine Rolle bei der Entstehung von Autoimmunerkrankungen, Tumoren, Hauterkrankungen, Infektionen und Depressionen vermutet.
Normalerweise wird das aktive Vitamin D3 durch Sonneneinstrahlung auf die Haut vom Körper aus Cholesterin selber gebildet. Auf 2 qcm gesunder und unbedeckter Haut werden beim Erwachsenen bei entsprechender UVB Sonneneinstrahlung (in unseren Breiten von März bis Oktober) etwa10 I.E. Vitamin D pro Stunde gebildet. Diese endogene Vitamin D Produktion ist allerdings neben der Art und Menge der Sonneneinstrahlung von verschiedenen anderen Einflussfaktoren wie etwa Hautfarbe bzw. –pigmentierung oder Hautdicke abhängig.
Die Verwendung von Sonnenschutzmitteln kann diese Eigensynthese jedoch schon ab LSF 10 erheblich reduzieren.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt deshalb in der Wintermonaten eine Substitution von Vitamin D in Form von Nahrungsergänzungspräparaten. Bei den angegebenen Dosierungen handelt es sich um Schätzwerte bei fehlender endogener Synthese, das bedeutet ohne jegliche Vitamin D Produktion über die Haut. Besonders bei Säuglingen zählt diese Ergänzung mit 400-500I.E. = 10-12,5µg Vitamin D3 zum Standard, da im ersten Lebensjahr ein enormes Längen-und Knochenwachstum stattfindet und die natürliche Muttermilch als Vitamin-D3 arm gilt.
Viele Eltern stehen dieser generellen Medikamentengabe ihrer Säuglinge skeptisch gegenüber. Auch Anthroposophen und Hebammen raten seit Jahrzehnten zu einem kritischeren Umgang mit der allgemeinen Vitamin D-Gabe.
Hat die Natur wirklich vorgesehen, schon Neugeborene synthetisch mit Vitaminen zu versorgen?
Muss ein junger Organismus sich wirklich schon mit Zusatzstoffen der Vitamintabletten wie Sojaöl, Gelatine, Talkum etc. auseinandersetzen?
Ist die Gefahr der Überdosierung nicht vernachlässigt?
Und ist der natürliche Vitamin-D-Gehalt der Muttermilch zum einen durch die Trinkmenge zum anderen auch durch die körpereigene Hautsynthese des Säuglings nicht doch ausreichend?
Mittlerweile belegen einige Studien, dass Muttermilch als ideales Nahrungsmittel für den Säugling keineswegs zwangsläufig die Gefahr einer Rachitis birgt. Neben Vitamin D3 enthält Muttermilch einige sehr viel aktivere Metaboliten und schützt allein dadurch vor einer „Knochenerweichung“. Der Vitamin D-Gehalt der Muttermilch wird mit einem Wert von 0,1-1,2µg/l, meist mit einem Durchschnittsgehalt von 0,4µg/l angegeben. Allerdings lässt sich der Vitamin D- Gehalt der Muttermilch durch eine Vitamin D reiche Ernährung und ausreichende Sonnenexposition der Mutter durchaus positiv beeinflussen. Bei sehr hoher Vitamin D Aufnahme der Mutter sogar bis über 800 I.E.= 20µg l Muttermilch! Sogar schon in der Schwangerschaft können werdende Mütter durch ein entsprechendes Ernährungs-und Freizeitverhalten oder die Einnahme von Vitamin D-Präparaten ihren Vitamin D-Status optimieren. Als Nahrungsergänzung bietet sich die Möglichkeit der Einnahme von Vitamin-D-Präparaten (aus Wollfett oder vegan aus Algen/Flechten) bzw. als natürliche Quelle in Form von Fischöl(kapseln) oder Mikroalgenpräparaten an .
Da Vitamin D sich als fettlösliches Vitamin im Fettgewebe und in der Skelettmuskulatur anreichert dient das in den Sommermonaten über die Haut gebildete Calciferol zudem als Beitrag zur Vitamin D Versorgung im Winter.
Während der Beikostzeit ist zusätzliches Stillen also nicht nur bezüglich der Allergieprohylaxe ratsam, sondern auch als natürlicher Vitamin D-Lieferant. Daneben sollte gerade in den Wintermonaten auf den Verzehr von Vitamin D reichen Lebensmitteln geachtet werden.
Vor allem fetter Fisch, wie Lachs, Hering oder Makrele und Fischöl sind als wichtige Vitamin D Lieferanten zu nennen. Geringe Mengen sind enthalten in Eiern, fetten Milchprodukten wie Vollmilch, Butter, Sahne oder Käse, Pilzen, z.B. Champignon. Diese Lebensmittel dürfen also ruhig öfter den winterlichen Speiseplan der ganzen Familie erweitern.
Quellen (Stand 21.02.2013):
Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Österreichische Gesellschaft für Ernährung, Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung, Schweizerische Vereinigung für Ernährung (Hrsg.): Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. Vitamin D https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/vitamin-d/
CAROL L. WAGNER, THOMAS C. HULSEY, DEANNA FANNING, MYLA EBELING, BRUCE W. HOLLIS: High-Dose Vitamin D3 Supplementation in a Cohort of Breastfeeding Mothers and Their Infants: A 6-Month Follow-Up Pilot Study https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17661565