Schlagwort: Hautpflege

Sonnenschutz und Pflege für empfindliche Kinderhaut

Sommer- draußen spielen- Sonne auf der Haut. Die schönsten Kindheitserinnerungen werden dabei wach. Denn Sonne macht glücklich und die positiven Wirkungen der Sonne sind unbestritten. Helles Sonnenlicht regt die Produktion des Glückshormones Serotonin an, es sorgt für die körpereigene Bildung des wichtigen Vitamin D und so manche irritierte Haut reagiert auf milde UV-Bestrahlung mit einer spürbaren und sichtbaren Besserung. Doch wie schon Paracelsus sagt: „Die Dosis macht`s“ und so ist es auch bei der Sonne eine Frage der Dosierung, ob sie uns gut tut oder Schaden anrichtet. Denn zu viel UV-Licht kann zu Stress, Entzündungen, vorzeitiger Alterung, Gewebeschädigung bis im schlimmsten Fall zu Krebsbildung führen.

Das Sonnenlicht besteht aus verschiedenen sichtbaren und nicht-sichtbaren Strahlenarten, wovon nur ein Teil bis zu uns vordringt, der Rest wird schon vorher von der Ozonschicht, Wolken und auch Luftverschmutzung (z.B. Staub, Rußpartikel in der Luft) absorbiert. Je nach Jahreszeit, Tageszeit und geographischer Lage (Breitengrad, Höhe) fallen die Strahlen unterschiedlich intensiv ein. Die für uns bedeutsamen Strahlen sind die wärmenden Infrarot A+B-Strahlen und UV-A/B-Strahlen. Besonders letztere dringen bis in unterschiedliche Teile unserer Haut vor und können dort sowohl körpereigene Stoffwechsel- und Schutzmechanismen anregen, als auch Schädigungen an den Hautzellen bewirken.

Unsere Haut kann sich in begrenztem Maße auch wieder von UV-Licht bedingten Schädigungen erholen, jedoch nur, wenn wir Ihr dazu auch die nötige Ruhe gönnen und sie konsequent mindestens 12-24 Stunden vor weiterem UV-Einfluss schützen. Pflegen wir einen vernünftigen Umgang mit der Sonne, lassen sie nach und nach Bräunen, meiden allzu lange und intensive Strahlendosen (Mittagssonne, Meer und Gebirge) und versorgen sie mit wichtigen Antioxidantien können wir uns relativ unbesorgt den wohltuenden Strahlen der Sonne aussetzen. Möchten wir am Wochenende oder im Urlaub länger und intensiver in der Sonne bleiben, so müssen wir die Haut mit entsprechenden Produkten schützen.

Bei Kindern sind einige der hauteigenen Schutzmechanismen in den ersten Lebensjahren noch nicht vollständig entwickelt und auch der pflegende und schützende Hydrolipidfilm ist noch nicht optimal ausgebildet. Deshalb müssen sie ganz besonders vor sonnenbedingten Hautschäden geschützt und die Haut zu jeder Jahreszeit angemessen gepflegt werden. Vor allem in Bezug auf die Sonne hat die Haut ein langes Gedächtnis, Sonnenbrände im Kindesalter bergen ein erhöhtes Risiko für eine Hautkrebsbildung im Erwachsenenalter.

Sonnenschutz-Tipps

Ein wichtiger Leitsatz zum Umgang mit der Sonne lautet: Meiden, Kleiden, Cremen.

Babys im ersten Lebensjahr möglichst gar nicht und Kleinkinder möglichst wenig bzw. in Maßen der direkten Sonne aussetzen. Auch unter Bäumen und im Schatten ist die Haut einem geringen Prozentsatz UV-Licht-Einfluss ausgesetzt.

Die Mittagssonne zwischen 11-15 Uhr meiden, da hier die UV-Strahlen am stärksten auf die Haut einstrahlen (zur Vitamin-D-Produktion in den sonnenarmen Monaten kann dies wiederum positiv genutzt werden). Als Maß gilt auch: wenn der eigene Schatten kürzer als die eigene Körperlänge ist, muss die Haut zusätzlich geschützt oder im Schatten geblieben werden.

Leichte, dicht gewebte Kleidung tragen. UV-Schutz Kleidung aus speziell verarbeiteten Synthetikfasern (Polyamid, Lycra) bieten einen hohen UV-Schutz für die bedeckten Körperteile. Sie sind meist auch wasserbeständig und können so z.B. im Schwimmbad und am Strand die Badebekleidung ersetzen. Wichtig beim Kauf ist, auf entsprechende Standard-Gütesiegel zu achten, die eine getesten UV-Schutz (UPF=Ultraviolet Protection Factor) gewährleisten. Der UV-Standard 801 berücksichtigt mittels Worst-Case-Methodik als bisher einziger Standard die besonderen Anforderungen, denen Sonnenschutzmaterialien beim realistischen Gebrauch (Dehnung, Waschen) ausgesetzt sind.

https://uv-schutz.hohenstein.de/de/pruefen-zertifizieren/uv-standard-801/

Der Nachteil dieser Fasern ist die eingeschränkte Atmungsaktivität, die vor allem bei kleinen Kindern zu einer Überhitzung führen kann. Besonders Kinder mit Hautproblemen, z.B. Neurodermitis reagieren häufig mit einer Verschlechterung des Hautzustandes. Daneben spielen wie bei allen Synthetikfasern  die ökologisch bedenklichen Produktionswege eine kritische Rolle. Im Bereich der Naturmaterialien schneidet die viel getragene Baumwolle relativ schlecht ab, am besten vor UV-Strahlen schützen die Fasern dicht gewebter Seide. Seidenkleidung  hat darüber hinaus den Vorteil, dass sie sehr gut hautverträglich und leicht kühlend ist.

Sonnenhut und –brille nicht vergessen! Ein guter Sonnenhut sollte ein breite Krempe bzw. einen schützenden Latz haben. Bei Brillen ist auf ein entsprechendes UV-Siegel zu achten, breite Seitenbügel sorgen für zusätzlichen Schutz.

Im ersten Lebensjahr sollte wenn möglich ganz auf Sonnencremes verzichtet und Säuglinge auf andere Art vor UV-Strahlung geschützt werden.

Für Kinder spezielle geeignete Sonnenschutzmittel verwenden (die die Erwachsenen selbstverständlich auch mit benutzen können). Cremes und Lotionen trocknen die Haut weniger aus als zum Beispiel Gele, Sonnensprays dürfen nicht versehentlich eingeatmet werden (nicht ins Gesicht sprühen!). Sonnenschutzprodukte mit organischen/chemischen Filtern müssen 30 Minuten vor dem Aufenthalt in der Sonne aufgetragen werden.

Auf vernünftigen Filter und LSF achten, vor allem auf die Kombination von UVB- und UVA-Schutz. Der Lichtschutz-Faktor (LSF) orientiert sich nach dem Hauttyp und dem UV-Index. Diese könnt Ihr anhand der unten stehenden Tabellen selbst ermitteln. Bei Kleinkindern muss grundsätzlich von einer maximalen Eigenschutzzeit von 5-10 Minuten ausgegangen werden. Produkte, die gewährleisten dass neben UV-B- auch entsprechender  UV-A-Schutz besteht tragen zusätzlich zum ausgeschriebenen LSF ein Siegel, welchen den eingekreisten Schriftzug „UV-A“ darstellt.

Bei der Wahl des LSF muss außerdem auch die Intensität der UV-Strahlung beachtet werden. Diese ist unter anderem abhängig von Sonnenstand, geografischer Höhe, Luftverschmutzung und Ozongehalt. Ein Maß für die Strahlenintensität ist der UV-Index (www.uv-index.de). Er erlaubt eine tagesaktuelle und geographische Einschätzung der gesundheitlichen Risiken durch UV-Strahlen. Als Faustregel gilt: Für Menschen des Photo-Hauttyps I und II sollte der LSF das Fünffache, für Menschen des Phototyps III das Dreifache des UV-Index betragen. Zu beachten ist, dass auf Schnee, Wasser und am Strand (helle Sandflächen) die UV-Belastung aufgrund der Reflektion höher als der vorhergesagte maximale UV-Index für diesen Tag seinkann!

Als Beispiel: Kinderhaut Typ 1 UV-Index 6 = 5x 6= mind. LSF 30

UV-IndexEinstufungSchutzmaßnahmen
0 bis 2niedrigkein Schutz notwendig, gefahrloser Aufenthalt draußen möglich
3 bis 5
6 bis 7
mittel
hoch
Schutz notwendig: In der Mittagszeit Schatten suchen, T-Shirt anziehen, Sonnencreme ­auftragen, Hut aufsetzen
8 bis 10
11+
sehr hoch
extrem
besonderer Schutz notwendig: In der Mittagszeit möglichst nicht draußen aufhalten, ­ unbedingt Schatten suchen, T-Shirt, Sonnencreme und Hut dringend erforderlich

Die Eigenschutzzeit (Typ-abhängig) sollte nur bis 60% ausgenutzt werden.

Als Beispiel:  LSF 30 x 0,6= 18; Eigenschutzzeit Typ 2= 15 min x 18= 270 min Aufenthalt in der Sonne. Kinderhaut : LSF 30 x 0,6= 18; Eigenschutzzeit Typ 1= 5 min x 18 = eingecremt an diesem Tag maximal 90 min Aufenthalt in der Sonne

Hauttyp Eigenschutzzeit in min
„keltischer Typ“ (Typ I) und Kinderhaut
sehr helle, extrem empfindliche Haut, helle Augen, rotblondes Haar, häufig Sommersprossen
unter 10
„nordischer Typ“ (Typ II)
helle, empfindliche Haut, blaue, graue, grüne oder braune Augen, blonde bis braune Haare
10 bis 20
Mischtyp (Typ III)
helle bis hellbraune Haut, graue oder braune Augen und dunkelblonde bis braune Haare, selten Sommersprossen
20 bis 30
„mediterraner Typ“ (Typ IV)
hellbraune, olivfarbene Haut, braune bis dunkelbraune Augen und dunkelbraunes Haar
über 30
„dunkle Hauttypen“ (Typ V)
dunkelbraune Haut, dunkelbraune Augen und dunkelbraunes bis schwarzes Haar
über 60
„schwarze Hauttypen“ (Typ VI)
dunkelbraune bis schwarze Haut, dunkelbraune Augen und schwarze Haare
über 90
Klassifikation von Hauttypen nach dem amerikanischen Hautarzt Thomas Fitzpatrick (1975). Die Einteilung der Hauttypen ist nur grob und die Übergänge sind oft fließend, sie lassen nur eine grobe Abschätzung zu. Die Bezeichnungen wurden damals aufgrund des überwiegenden Auftretens in bestimmten Ländern und Regionen der Welt gewählt.


Richtig Cremen nach der 11 Zonen- Zwei Finger-Regel. Dafür wird der Körper in 11 Zonen aufgeteilt: Kopf, rechter Arm, linker Arm, rechtes Bein vorne, linkes Bein vorne, rechtes Bein hinten, linkes Bein hinten, Brust, Bauch, oberer Rücken, unterer Rücken. Für jede dieser Zonen sollte mindestens die Menge Sonnenschutzcreme verwendet werden, die in einem Strang auf Zeige- und Mittelfinger Platz findet. Bei Kindern entspricht das etwa 20-30ml für den ganzen Körper.

Wasserfester Schutz hat nach dem Baden nur noch 50% seiner Schutzwirkung! Deshalb muss nach dem Baden und Abtrocknen unbedingt nochmals nachgecremt werden. Auch bei starkem Schwitzen und nach dem Umkleiden ist ein Nachcremen sinnvoll.

Mehrmaliges Auftragen verlängert den Sonnenschutz nicht! Ist die mit dem LSF des Sonnenschutzproduktes berechnete Zeit erreicht, heißt es nur noch- raus aus der Sonne bis zum nächsten Tag.

Angebrochene Sonnenschutzmittelsollten innerhalb der Aufbrauchsfrist (Symbol geöffneter Tiegel auf der Verpackung), am besten nur innerhalb einer Saison verwendet werden. Insbesondere Produkte mit dem organischen Filter Octycrylene solten nicht länger als 6 Monate nach Anbruch benutzt werden, da sich aus diesem toxische Abbauprodukte bilden können.

Es gibt verschiedenen Arten von Sonnenschutzfiltern, die unterschiedliche Vor- und Nachteile haben.

Auf allen Sonnenschutzprodukten soll gewährleistet sein, dass sowohl vor UV-B, als auch vor UV-A-Strahlen in einem angemessenen Verhältnis Schutz besteht. Erkennbar ist das durch die Auslobung des LSF (=UV-B) und dem von der European Cosmetic and Perfumery Association (COLIPA) erarbeiteten „UVA-Siegel“, einem eingekreisten UV-A-Symbol auf der Packung. Dementsprechend entspricht bei derart deklarierten Produkten der UVA-Schutz mindestens 1/3 des auf dem Produkt angegebenen
Lichtschutzfaktors (LSF). Beispiel: Lichtschutzfaktor (LSF) bzw. sun protection factor (SPF) = 30 > UVA-Schutz (UV-A-PF) muss mindestens 10 entsprechen.

UVA-Siegel Quelle: COLIPA

Chemische/organische Filter absorbieren UV-Strahlung (selektiv) und geben diese als Wärmestrahlung ab. Da die verschiedenen organischen Filter(systeme) jeweils nur in einem bestimmten Teil des UV-Spektrums wirken, werden je nach Absorptionsspektrum UVA-, UVB- oder Breitbandfilter unterschieden und in Sonnenschutzprodukten meist mehrere verschiedene organische Filter oder auch organische und anorganische Filter kombiniert. Chemische Filter stehen teilweise im Verdacht gesundheitliche und ökologische Nebenwirkungen zu haben, insbesondere als endokrine Disruptoren, die unser Hormonsystem empfindlich stören können, aber auch aufgrund möglicher krebserregender Abbauprodukte, organschädigender Wirkung und Toxizität gegenüber Tier- und Pflanzenwelt. Schon 2013 erklärte die Welt-Gesundheits-Organisation WHO hormonell wirksame Chemikalien zur globalen Bedrohung, mit unabwägbaren Folgen für Schwangere, Kinder und Jugendliche, da die Langzeitfolgen gerade bei der Anwendung in diesen Lebensphasen unklar sind. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) schreibt dazu: „Während sensibler Zeitfenster können bereits niedrigste Dosierungen zu bleibenden Störungen führen“. Wer sich beim Einkauf Klarheit über entsprechende Kosmetikprodukte schaffen möchte kann dazu die Smartphone App „ToxFox“  nutzen, welche beim Abscannen des EAN-Codes sofort auswertet ob hormonell bedenkliche Stoffe enthalten sind.

Möglicherweise problematische UV-Filter

Diese 13 UV-Filter fielen in Untersuchungen* als möglicherweise problematisch auf (die rot gefärbten sollten in Kinderprodukten gemieden werden):

4-MBC (in der englischen Inhaltsstoffliste INCI gelistet als: 4-Methylbenzylidencamphor),

3-BC (INCI: 3-Benzylidencamphor; inzwischen verboten),

Octisalate (Ethylhexyl Salicylate),

BCSA (Benzylidene Camphor Sulfonic Acid),

Homosalate (so auch in der INCI), im Verdacht hormonell wirksam zu sein, im Tierversuch Hinweise Leber, Nieren und Schilddrüse zu schädigen

Padimate O (Ethylhexyldimethyl PABA),

Meradimate (Menthyl Anthranilate),

Oxybenzone (BP-3 Benzophenone-3), im Verdacht hormonell wirksam zu sein (Tierversuch)  und wahrscheinlic hmit verantwortlich am Korallensterben

Octinoxate (Ethylhexylmethoxycinnamate), im Verdacht hormonell wirksam zu sein (Tierversuch)  und wahrscheinlic hmit verantwortlich am Korallensterben

Amiloxate (Isoamyl methoxycinnamate),

Octocrylene (so auch in der INCI), im Verdacht hormonell wirksam zu sein (Mensch und Tier)  und bildet Benzophenon (wahrscheinlich  krebserregend)

Avobenzone (Butyl Methoxydibenzoylmethane),

DHHB (Diethylamino Hydroxybenzoyl Hexyl Benzoate)

*Chemical UV Filters Mimic the Effect of Progesterone on Ca2+ Signaling in Human Sperm Cells

https://www.oekotest.de/kosmetik-wellness/Sonnencreme-Diese-vier-UV-Filter-sollten-Sie-meiden_11405_1.html

Die Alternative für empfindliche Kinderhaut sind physikalische/mineralische/anorganische Filter (Mikropigmente) wie Titandioxid oder Zinkoxid (INCI: Titanium Dioxide, Zinc Oxide), welche die UV-Strahlen reflektieren, streuen und absorbieren. Sie wirken über ein breites Strahlenspektrum (UV-B, UV-A, Infrarot). Nachteile sind die zähe Konsistenz und die weiße Färbung, die vor allem optisch viele Eltern stört. Viele Kosmetikhersteller setzen die Pigmente als Nanopartikel, allerkleinste Teilchen ein, welche aber ökologisch und gesundheitlich bedenklich sind. Zudem können diese Teilchen unter UV-Einfluss zur Bildung zellschädigender freier Radikale beitragen. Durch Beschichten (Coating) der Partikel wird kosmetisches Titandioxid photostabiler und kann so besser in UV-Schutz-Produkten verwendet werden. Im Naturkosmetik-Bereich gibt es hier einige empfehlenswerte Innovationen, z.B. Korund (besonders beständiges und abriebfestes Aluminiumoxid)-beschichtetes Titandioxid, welches sehr stabil und inert und durch die leicht hautfarbene Tönung auch in der Anwendung akzeptabler ist (enthalten in den Sonnenschutzprodukten der Firma eco cosmetics. Die hochwertigen Zutaten und aufwendigen Herstellverfahren rechtfertigen die etwas höheren Preise.

Ein Problem, welches noch nicht ausreichend geklärt ist, deutet darauf hin, dass Zinkoxid kombiniert mit organischen UV-Filtern wie Avobenzon, Octisalat, Homosalat und Octocrylen toxische Abbauprodukte erzeugt und sich sowohl ein Teil des UV-A-Schutzes als auch der Lichtschutzfaktor verringert, wie in einer Studie vom Oktober 2021 veröffentlicht wurde. Mögliche Wechselwirkungen sind hier beispielsweise auch bei der Verwendung von Sonnenschutzmitteln und ZnO-haltigem Make-up möglich.

Aktualisierung April 2024:

Bei der Untersuchung von Urinproben, die von Kindergartenkindern aus den Jahren 2020/21 und Rückstellproben aus den Jahren 2017/18 stammten, haben Behörden* im Herbst 2023 vermehrt die Substanz Mono-n-hexyl-Phthalat (MnHexP) ein Stoff­wechsel­abbau­produkt (Metabolit) des Weichmachers Di-n-hexylphthalat (DnHexP) gefunden. DnHexP gehört zur Gruppe der Phthalate, chemische Verbindungen, die vor allem als Weichmacher in Kunststoffen eingesetzt werden. Er steht seit dem Jahr 2013 in der Europäischen Union auf der Liste der besonders besorgniserregenden Stoffe, da er die Fortpflanzungsfähigkeit des Menschen gefährden kann und ist deshalb sowohl in kosmetischen Mitteln, als auch Lebensmittelkontaktmaterialien (Verpackungen) und in Spielzeug nicht mehr zugelassen. Trotz dieser Beschränkungen wurde in 61 Prozent der untersuchten 250 Urinproben der Metabolit MnHexP nachgewiesen.

Aufgrund des enthaltenen UV-Filters Diethylamino Hydroxybenzoyl Hexyl Benzoate (DHHB) wurden auch Sonnenschutzprodukte thematisiert, denn offenbar kann bei seiner Herstellung als Verunreinigung DnHexP entstehen.

Laut BfR (BfR | MnHexP | Stellungnahme vom 21. März 2024 17 / 35) wurden von den Landesuntersuchungsämtern bei Nachuntersuchungen auch DnHexP-Gehalte in verschiedenen Alltagsgegenständen wie Badeschuhen, einem Springseil bzw. Fahrradgriffen nachgewiesen. Zudem hätten Literaturrecherchen ergeben, dass in verschiedenen Untersuchungen vom Nachweis von DnHexP in Hausstaub (beispielweise durch Abrieb von Textilie und Kinderspielzeug ), Kinderspielzeug und auch Kinderkleidung berichtet wird.

Neben DnHexP könne MnHexP zudem als Stoffwechselabbauprodukt aus verschiedenen anderen Phthalaten entstehen – beispielsweise aus Dihexylphthalat, Decylhexylphthalat oder bestimmten anderen, gemischtkettigen Phthalaten.

Fazit: In seiner Stellungnahme vom 21. März 2024 (siehe oben) hat das BfR aus der Auswertung weiterer Studien eine vorläufige tolerierbare tägliche Aufnahmemenge (TDI) abgeleitet. Dieser vorläufige TDI beträgt 63 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag (µg/kg KG/d). Es sieht auf Basis der gemessenen Uringehalte „…nach derzeitigem Stand des Wissens sind gesundheitliche Beeinträchtigungen durch die Verwendung derart verunreinigter Mittel sehr unwahrscheinlich.“ Trotzdem sei es wichtig alle relevanten Quellen von MnHexP zu identifizieren. Auf die Frage, wie sich Verbraucher*innen vor einer hohen Phtalat-Aufnahme schützen können, antwortet das BfR: „Um bei kleinen Kindern die Aufnahme von Phthalaten über den Hausstaub zu verringern, sollten Böden und Teppiche regelmäßig gereinigt werden. Wichtig ist auch darauf zu achten, dass Kleinkinder nur Gegenstände in den Mund nehmen, die dafür hergestellt und gedacht sind.“ 

* Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) veranlasste im Herbst 2023 eine Untersuchung der Urinproben von Kindern, die es im Rahmen seiner regelmäßigen Human-Biomonitoring-(HBM)-Untersuchungen sammelt.

Den perfekten kosmetischen Sonnenschutz gibt es leider bislang nicht, weshalb neben der Verwendung von Sonnencreme andere Sonnenschutz-Regeln eine wichtige Bedeutung haben. Dies gilt vor allem auch für Babys, da bei Ihnen die Verwendung von Sonnencremes nur eingeschränkt sinnvoll ist.

Die richtige Pflege nach sonnigen Tagen

Sonnenbeanspruchte Haut benötigt ganz besonders gute Pflege.

Zunächst einmal sollten abends eventuelle Reste der Sonnencreme gründlich, aber ohne starkes Rubbeln abgewaschen werden. Dafür eignen sich hautverträgliche Duschgele mit milden Tensiden.

Anschließend wird die strapazierte Haut wieder mit regenerierenden und reizlindernden Pflegestoffen versorgt. Bestens bewährt haben sich dabei beruhigende, feuchtigkeitsspendende Pflanzenwässer (Hydrolate) in Kombination mit fetten Pflanzenölen und –wachsen  wie Avocadoöl, Aloe-Vera-Öl, Kokosfett, Jojobawachs, Sheabutter und Sanddornöl, welche regenerierend, hautpflegend und feuchtigkeitsbindend sind.  Ergänzt werden können diese um entzündungshemmende und heilungsfördernde ätherische Öle wie zum Beispiel Lavendel, Rosengeranie oder Immortelle.

Hydrolate  sind Pflanzenwässer, die bei der Wasserdampfdestillation entstehen. Sie enthalten die wasserdampfflüchtigen und wasserlöslichen Inhaltsstoffe der Pflanzen und sind durch ihren besonderen, leicht sauren pH-Wert optimal zu Hautpflege geeignet. Wichtig insbesondere für die Pflege empfindlicher Haut ist es, auf alkoholfreie Hydrolate zu achten. Bewährt zur Pflege nach der Sonne haben sich vor allem das blumig weiche Rosenhydrolat und das krautig duftende Lavendelhydrolat. Sie erfrischen und befeuchten die strapazierte Haut und unterstützen eine schnelle Regeneration.

Aromamischungen zur wohltuenden Pflege der Sommerhaut enthalten neben besonders hautpflegenden fetten Pflanzenölen zusätzlich ätherische Öle wie Lavendel, Immortelle oder Karottensamen, welche eine reizlindernde,  entzündungshemmend und regenerationsfördernde Wirkung haben. Ganz wichtig ist, diese immer auf die zuvor gut befeuchtete Haut aufzutragen und dann behutsam einzureiben oder vorsichtig einzuklopfen. Besonders praktisch sind anwendungsfertige Schüttelemulsionen, die fett- und feuchtigkeitsspendende Komponenten gleich in einem optimalen Mischungsverhältnis enthalten.

Quellenangaben und weiterführende Informationen :

https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s43630-021-00101-2.pdf

https://academic.oup.com/endo/article/157/11/4297/2758398?login=false

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2022/06/10/schattenseite-der-sonnencreme

https://www.oekotest.de/kosmetik-wellness/Sonnencreme-Diese-vier-UV-Filter-sollten-Sie-meiden_11405_1.html

https://www.kindergesundheit-info.de/themen/risiken-vorbeugen/sonnenschutz/kinderhaut-schuetzen/

https://www.bfs.de/DE/themen/opt/opt_node.html

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2024/02/26/was-man-ueber-weichmacher-in-kinderurin-weiss-und-was-nicht

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2017/daz-30-2017/viel-licht-viel-schatten

https://www.bfr.bund.de/cm/343/mnhexp-in-urinproben-bewertung-des-gesundheitlichen-risikos.pdf

https://www.umweltbundesamt.de/themen/fund-eines-weichmachers-in-urinproben-fragen

https://www.test.de/Weichmacher-Sonnencreme-unter-Schadstoffverdacht-was-ist-dran-6103822-0/

Bundesamt für Strahlenschutz Sonne und Sonnenschutz- UV-Strahlung und ihre Wirkung (Stand März 2023)

Letzter Zugriff Online-Links 03.04.2024

Das große Buch für die gesunde Haut

Ätherische Öle und Pflanzenöle für Hautpflege, Psyche und ein starkes Immunsystem

Gute Hautpflege bedeutet weit mehr als nur eine gut gepflegte Haut. Gute Hautpflege stärkt auch das Immunsystem und steigert die Belastbarkeit gegenüber Stress. Kurz, gute Hautpflege erhöht das gesamte körperliche und psychische Wohlbefinden:
Gute Hautpflege ist Pflege mit natürlichen, pflanzlichen Mitteln.

In diesem Buch erfahren Sie

  • was eine gute biologische Hautpflege ist
  • wie die Haut, unser größtes Organ, aufgebaut ist
  • wie Haut und Immunsystem zusammenspielen
  • warum unsere seelische Ausgeglichenheit und unser gesamtes Wohlbefinden auch Hautsache ist
  • und wie biologische Hautpflege mit pflanzlichen Zutaten zu mehr seelischer Ausgeglichenheit führt.

Sie lernen außerdem eine Reihe von pflanzlichen Pflegemitteln kennen, wie sie zusammengesetzt sind und wie Sie sie für die Gesundheit ihrer Haut nutzen können.

Unterstützt wird die Autorin durch das Fachwissen und die ebenso lange praktische Erfahrung der beiden Aromaexpertinnen Ingeborg und Natalie Stadelmann.

Mein Beitrag zum Buch: Naturkosmetik und Pflanzenwirkstoffe für die biologische Hautpflege
Die bekanntesten Siegel für Natur- und Biokosmetik im deutschsprachigen Raum

Studien verstehen & bewerten; Aromatherapie von der Schwangerschaft bis zum Schulkind, in der Kranken- und Altenpflege (Modul IV – Kurs 19)

In diesem Ausbildungsmodul spannt sich der Themenbogen von klinischen Studien einerseits bis zu langjährigen Erfahrungen in der Anwendung der Aromatherapie im Bereich der Geburtshilfe, der Babypflege und bei Schulkindern andererseits. Die pflegetherapeutische Aromakultur im stationären wie ambulanten Pflegealltag bis hin zur Palliativpflege bildet einen weiteren Schwerpunkt in diesem Modul.
Die Themen im Einzelnen sind:
• Überblick über fachwissenschaftliche Literatur und Studien: recherchieren, lesen und verstehen
• Ätherische und fette Pflanzenöle in der Baby und Kleinkinderzeit mit Anwendungshinweisen zu den Stadelmann®-Aromamischungen
• Die fachspezifische und praktische Anwendung von ätherischen und fetten Pflanzenölen sowie von fertigen Aromamischungen in der Aromapflege:
– Praktische Beispiele aus der Kranken-, Alten- und Palliativpflege
– Die Dokumentation in der Aromapflege
• Ayurveda und Aromatherapie in der medizinischen Praxis

– Ätherische Öle zur Diagnostik und Therapie insbesondere bei psychosomatischen Patient:innen
– Fallbeispiele aus dem ärztlichen Alltag und der Kurklinik von Dr. Judith Wolz

Änderungen vorbehalten

Physiologie der Haut – naturreine Grundlagen zur Hautpflege; Wickel in Kombination mit Pflanzenölen; Haftungsfragen (Modul V – Kurs 19)

Die Haut, das größte Organ mit ihren vielfältigen Schutzfunktionen und ein wesentlicher Bestandteil unseres Immunsystems steht im Vordergrund dieses Modul. Zur Hautpflege benötigt es verträgliche und naturreine Creme- und Salbengrundlagen, sie sind elementarer Baustein von Aromamischungen. Ein weiterer Teil dieses Moduls sind Wirkungen und Haftungsfragen bei der Anwendung ätherischer und fetter Pflanzenöle. Weitere ätherische Öle und deren Einsatz als komplementäre Methode wie auch im privaten Alltag.
Die Inhalte im Einzelnen:
• die Haut: Physiologie, Aufbau und Funktionen, Hautbilder, Hauterkrankungen
• Wirkungen und Inhaltsstoffe von Fetten und Butter als Salben- und Cremegrundlage
• Gemeinsames Anmischen einen Creme
• Wickel und Auflagen mit natürlichen Textilien und in Kombination mit Aromamischungen als wohltuende Methode bei Alt und Jung.
• gemeinsame Zusammenstellung einer Creme und kritisches Betrachten von Rezepturen sowie deren Möglichkeiten und Grenzen bei der Anwendung im beruflichen Alltag
• Anwendungs- und Wirkungsweisen sowie Dosierungsfragen der erarbeiteten ätherischen Öle in der Pflege, Therapie, Kosmetik, Wellness und im häuslichen Alltag.
Änderungen vorbehalten

Wissen für Eltern – Sonnenschutz und Pflege für empfindliche Kinderhaut

Sonnenschein macht glücklich und die positiven Wirkungen der Sonnenstrahlen sind unbestritten. Doch ist es ein Frage der Dosierung, ob sie uns gut tun oder Schaden anrichten.
In diesem Webinar erfahren Sie:
· wie ein vernünftiger Umgang mit UV-Licht funktioniert

· wie Sie die zarte Kinderhaut sicher schützen und nach sonnigen Tagen gut pflegen können.

 

Dieses Webinar ist für Sie kostenlos!

Online & ortsunabhängig: Sie müssen nicht reisen, sondern sitzen entspannt zu Hause oder wo auch immer Sie gerade sind.

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung.

mit Natalie Stadelmann

Di. 09. April 2024 von 15.00 – 16.30 Uhr

Kurs-Nr. 2876
Kosten: 19,50 €

Natürliche Hautpflege mit ätherischen Ölen und Aromamischungen

Mit großer Freude darf ich an dieser Stelle einen Beitrag von mir in der aktuellen Zeitschrift „Erfahrungsheilkunde“ 2023/05 zum Thema „Natürliche Hautpflege mit ätherischen Ölen und Aromamischungen“ teilen.

„Die Haut ist das größte Organ des Menschen, deren Säureschutzmantel als Abwehrbarriere für äußere schädigende Einflüsse geschützt und unbedingt intakt gehalten werden muss. Dies kann mit einer biologischen Hautpflege aus naturreinen Zutaten und ohne unnötige Hilfs- und Konservierungsstoffe gelingen, da sie der Haut Lipide und Feuchtigkeit liefert. Die pflegetherapeutische Aromakultur (PTAK) dient der Pflege, der Gesunderhaltung und der Linderung von Beschwerden, auch als Begleitmaßnahme zu einer ärztlichen Therapie. Letztendlich profitiert jede Haut, sei es die sensible Baby- und Kinderhaut, die empfindliche, trockene oder neurodermitische Haut, die irritierte Teenagerhaut oder die anspruchsvolle reife Haut, von einer vernünftigen biologischen Aromapflege.

Denn eine sinnvolle Hautpflege bedeutet aktive Stärkung der Eigenaktivität, Schutzbarriere und Balance der Haut statt passives Zuschmieren.

Der Beitrag stellt die wichtigsten Stoffe und spezielle Anwendungsgebiete vor.

aus: Georg Thieme Verlag „Erfahrungsheilkunde“ 2023/05 Autorin Natalie Stadelmann

Viel Freude beim Lesen!

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Kälteschutz für zarte Babyhaut

Schon halten Herbst und Winter wieder Einzug, der Wind bläst eisig durch die Lande und trotzdem sollten wir unseren Kleinen täglich eine Nase voll Frischluft und eine Portion Tageslicht gönnen. Dabei stellen sich viele Eltern die Frage: Wie muss die empfindliche Babyhaut in der kalten Jahreszeit geschützt werden?

Babyhaut ist im Vergleich zur Erwachsenenhaut etwa ein Fünftel dünner, der äußere Hornschichtverbund ist nicht ausreichend kompakt und auch der Hydrolipidfilm und Säureschutzmantel sind nur unzureichend ausgebildet. Dadurch kann es zu einer sehr raschen Austrocknung kommen und auch die Temperaturregulation ist vermindert. Von Anfang an benötigen die Kleinen eine angepasste Pflege.

Besonders im Winter aber leiden viele Babys und Kleinkinder unter sehr trockener, empfindlicher oder neurodermitischer Haut. Das kommt vor allem durch die trockene Heizungsluft, aber auch durch extreme Temperaturwechsel von draußen nach drinnen und eisig-kalte Luft zustande.

Wichtig sind hier zwei Pflegeschritte: Eine befeuchtende und rückfettende Basiscreme und eine wasserfreie Kälteschutzsalbe.


Als Basispflege eignen sich vor allem Produkte mit nativen fetten Pflanzenölen wie Mandelöl, Nachtkerzenöl oder Jojobawachs. Besonders reichhaltig pflegend und schützend ist die afrikanische Sheabutter.

Neben wertvollen Fettsäuren enthält Sheabutter wichtige Hautvitamine wie Beta-Carotin und Tocopherole.

Zur Hautbefeuchtung sollte die Creme vom W/O-Typ bis zu 30% Wasser oder noch besser ein pflegendes und beruhigendes Pflanzenhydrolat, z.B. Rosen- oder Melissenhydrolat enthalten.

Alternativ oder bei sehr trockener, schuppiger oder zu Entzündungen neigender Haut kann diese vor dem Auftragen der Creme mit etwas Hydrolat befeuchtet werden. Oftmals weniger geeignet sind Cremes mit Zinkoxid, oft erkennbar an der weißen Farbe und der zähen Konsistenz und unter der Inhaltsstoffangabe Zinc Oxide (CI 77947). Zinkoxid trocknet die Haut aus und kann zudem die natürlichen Hautfunktionen beeinträchtigen. Auch Paraffinöle, Vaseline, Silikonöle, Konservierungsstoffe und synthetische Duftstoffe sind für die empfindliche Baby- und Kinderhaut ungeeignet und können zu Irritationen und Reizungen führen. Generell gilt: naturreine Inhaltsstoffe möglichst aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA), „weniger ist mehr“, also eine übersichtliche Anzahl an Inhaltsstoffen und dabei Qualität statt Quantität.

Im Freien benötigen Babys, Kleinkinder und auch Erwachsene im Winter einen angepassten Kälteschutz. Dies sind Salben, welche ohne den Zusatz von wässrigen Inhaltsstoffen und mit schützenden Zusätzen wie z.B. Bienenwachs hergestellt sind. Diese Salben werden vor dem nach draußen gehen als dünner Film auf die Stirn, Nase, Wangen, Lippen und Hände aufgetragen und verhindern so das Austrocknen der Haut durch übermäßige Flüssigkeitsverdunstung und außerdem Hautschädigungen durch gefrierende Feuchtigkeit auf der Haut.

Für die Qualität der Inhaltsstoffe gelten dieselben Kriterien wie bei der Basispflege. In warmen Räumen sollte die Kälteschutzcreme mit einem weichen Tuch oder ggf. mit etwas Lotion entfernt und danach die entsprechende Basispflege aufgetragen werden.


Neben der Hautpflege spielt auch die Kleidung im Winter eine wichtige Rolle. Um die körpereigene Hautatmung nicht zu beeinträchtigen empfiehlt es sich Kleidungsstücke aus kontrolliert biologisch erzeugten Naturfasern zu wählen.

Diese werden dann der Außentemperatur angepasst im Zwiebellook getragen. Besonders bewährt haben sich Unterwäsche und Babybodys in Wolle/Seide-Gemisch.

Naturreine Fasern wirken optimal klima-und feuchtigkeitsregulierend, sie halten die Körperwärme im Freien und verhindern eine Überwärmung in geheizten Innenräumen.

Durch den Seidenanteil sind diese Kleidungsstücke zudem sehr hautverträglich und führen nicht zu Juckreiz oder unangenehmem Kratzen. Über der Wolle/Seide-Unterwäsche wird dann je nach Bedarf leichte Baumwollkleidung oder Wärmeres aus Schurwolle getragen.

Als äußerste Wärmeschicht im Freien sind dicke Wolltextilien, wie Strickjacken und Strickhosen oder Walkkleidung optimal. Gewalkte Jacken und Anzüge haben im Winter außerdem den Vorteil, dass sie auch im Schnee und bei leichtem Nieselregen wasserabweisend und dabei doch hervorragend atmungsaktiv sind. Bei Bedarf können sie auch jederzeit in einem Lanolin-Kur-Bad etwas nachgefettet und so auf natürliche Art imprägniert werden.

Eine Auswahl von Kleidung und Windelsystemen aus hochwertigen, unbehandelten oder umweltfreundlich gefärbten und nicht chemisch ausgerüsteten Naturfasern wie Baumwolle, Wolle, Seide oder Hanf finden Interessierte unter

http://www.stadelmann-natur.de/

Sanddorn – ein Star in der Hautpflege

Im Spätsommer leuchten die intensiv orangefarbenen Beeren an den Sanddornbüschen. Für mich ist das jedes Jahr ein kleiner Wink der Natur, meine sonnenverwöhnte Haut intensiv zu pflegen und auch schon an den nahenden Herbst und die Erkältungszeit zu denken.

Der Sanddorn ist nämlich ein richtiges Multitalent. Seine Beeren enthalten einen wahren Multivitamin-Cocktail und neben viel Vitamin C, welches wir im Winter zur Unterstützung unserer Abwehrkräfte nutzen können, als einzige Obstfrucht in ihrem Fruchtfleisch fettes Öl und damit eine ganze Menge an hautverwöhnenden fettlöslichen Pflanzenstoffen.

Sanddorn-Fruchtfleischöl hat mittlerweile den Status eines Hautpflege-Stars und wird von vielen Naturkosmetikfirmen in geringen Mengen ihren Produkten eingesetzt. Gründe dafür gibt es gleich mehrere: ein nahezu unvergleichlich hoher Vitamin-E-Gehalt, gepaart mit Carotinoiden sorgen als Antioxidantien für Schutz gegen Freie Radikale und sind somit ideal als „After-sun“-Pflege für sonnenverwöhnte Haut. Palmitoleinsäure, die unseren hauteigenen Fetten sehr ähnlich ist, wirkt äußerst hautpflegend, regenerierend und macht selbst trockene Haut wieder geschmeidig und weich. Außerdem reichert sich der orangene Naturfarbstoff des Sanddorn-Fruchtfleischöls bei regelmäßiger Anwendung dezent in der obersten Hautschicht an und verleiht uns so auf natürliche Weise einen charmanten Urlaubs-Teint. Das fruchtig riechende Öl hat sich in der Hautpflege vielfach bewährt und wird unter anderem eingesetzt bei irritierter und gereizter Haut, nach zu reichlich Sonnengenuss, bei alternder, empfindlicher Haut und zur Mundschleimhautpflege.

Mein absoluter Favorit ist dabei die Sonnenpflege intensiv–Schüttelemulsion der Bahnhof-Apotheke Kempten. Sie darf zu keiner Jahreszeit in meinem Kosmetikschrank fehlen. Im Sommer verwöhne ich meine Haut nach langen Tagen im Freien mit ein paar Sprühstößen der krautig-weich nach Lavendel duftenden Formulierung und schenke ihr so reichlich Feuchtigkeit und wohltuende Regeneration. Auch zur sanften Pflege nach kleineren Wehwehchen hat sich die Emulsion mit Melissen- und Rosenhydrolat in meiner Familie bestens bewährt. Im Winter genieße ich die dezente Tönung, die der Anteil an Sanddornöl auf meiner Haut hinterlässt und mir so jeden Tag ein frisches Aussehen schenkt.

Mit ein bis zwei Tropfen reinem Sanddornfruchtfleischöl oder einem Sprühstoß Sonnenpflege-intensiv-Schüttelemulsion könnt Ihr jedem Hautpflegeprodukt noch etwas mehr Regenerations-Power geben.

Wichtig zu beachten: Der intensive Orangeton von Sanddorn-haltigen Produkten kann leicht zu Verfärbungen von Textilien führen. Deshalb sparsam auftragen, gut einziehen lassen und evtl. das weiße Spitzen-Nachthemd vorerst im Schrank lassen 😉

Sanddorn wirkt auch von innen! Durch seinen hohen Vitamin-C-Gehalt ist es ein Klassiker zur Stärkung der Abwehrkräfte, z.B.mit einem täglichen Gläschen Sanddorn-Elixier. Sanddorn Ursaft ist ein Genuss in jeden Smoothie und vor allem in der kalten, lichtarmen Jahreszeit eine Wohltat.

Yoni Steaming Praxisbuch Dampfsitzbad – Grundlagen, Anwendungen, Selbstfürsorge

Weltweit schätzen Frauen die Naturheilkraft von Yoni Steaming.
Die Dampfsitzbäder sind denkbar einfach in der Anwendung und dabei wohltuend und wirkungsvoll. Der Wasserdampf wärmt und entspannt. Gleichzeitig transportiert er die Wirkstoffe der je nach Beschwerdebild sorgfältig ausgewählten Heilpflanzen und ätherischen Öle, die ihrerseits ihre pflegende und heilende Wirkung entfalten.

In der Geburtsvorbereitung sind Dampfsitzbäder eine wertvolle Unterstützung, aber auch Menstruationsprobleme, Blasenentzündungen, Schlafstörungen und andere gesundheitliche Beschwerden lassen sich auf diese Weise sanft und natürlich behandeln.

Dieses Buch kombiniert die praktische Erfahrung von Teresa Keck, Gründerin von Yunna.org, mit dem pharmazeutischen Wissen von Aromaexpertin Natalie Stadelmann.

Es bietet:

  • Praktische Einführung ins Yoni Steaming: Alles Wissenswerte für die Anwendung zu Hause.
  • Rituale für mehr Bewusstheit und Entspannung.
  • Anwendungen bei gesundheitlichen Problemen.
  • Die wichtigsten Heilpflanzen und ätherischen Öle fürs Yoni Steaming im Porträt.



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Aroma-Expert*in Apotheke und Drogerie Thema Kinder

In Apotheke und Drogerie ist das wachsende Interesse im Bereich Aromatherapie spürbar, Kundinnen und Kunden wünschen sich eine vertiefte Beratung zu Themen wie Virenschutz, Einschlafschwierigkeiten, Wechseljahrsymptomen u.a. Die Aromatherapie als Teilbereich der Phytotherapie kann mit ätherischen Ölen, sanften Bio-Pflanzenwässern und Bio-Pflegeölen in allen Lebensphasen und bei vielen Alltagsbeschwerden in der häuslichen Pflege natürliche Unterstützung leisten und ist eine passende Ergänzung in vielen Verkaufsgesprächen.
Der Lehrgang ist vom Schweizerischen Drogistenverband akkreditiert: 25 SDV-Punkte.

Zielgruppe: Sie arbeiten in einer Apotheke oder sind gelernte*r Drogist*in (CH) in der Kundenberatung.

Ziel des Kurzlehrgangs: Die Fach-Weiterbildung befähigt zur fundierten Beratung aromatherapeutischer Massnahmen (aromatherapeutischer Produkte und Anwendungen) für den häuslichen Gebrauch im Rahmen eines phytotherapeutischen Sortiments.

Referentinnen: Maja Dal Cero , Angela Gleixner-Lück , Isabelle Merki , Iris Müller-Hottinger , Natalie Stadelmann